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"Alles rundum versorgt"
EKOL im Detail

Das türkische Logistikunternehmen EKOL fährt seit 20. November 2009 KV-Züge für Lkw-Trailer aus dem Rhein-Neckar-Raum bis ins italienische Triest. Der durch die Kombiverkehr organisierte Schienenshuttle ist Teil eines Komplettangebotes der EKOL mit Lkw-Vor- und -Nachlauf ausgehend von Ludwigshafen, Izmir und Istanbul sowie Schiffstransfer zwischen Triest und den beiden türkischen Hafenstädten. Voruasgegangen war ein Testbetrieb seit 10.10.2008, der durch DB Schenker realisiert worden war. Seit 01.08.2010 werden die Züge im Rhenania-Terminal in Worms behandelt, da in Ludwigshafen bei Verspätungen oftmals keine zeitnahe Abfertigung der Eingangszüge sichergestellt werden konnte.

Verkehrte die Leistung bei Start des Systems mit einem wöchentlichen Umlauf, wurde die Frequenz Mitte Januar 2010 auf zwei und mittlerweile auf drei Rundläufe püro Woche angebhoben. Die Traktion erfolgt mit E-Loks (Einfach- oder Doppeltraktion, je nach Fahrtstrecke) unter der Lizenz der Lokomotion Gesellschaft für Schienentraktion mbH in Deutschland und Österreich sowie beim Start der Leistungen der InRail S.r.l., Genova, in Italien. Zwischenzeitlich ist die Lokomotion-Mutter Rail Traction Company SpA (RTC) in Italien für die Beförderung zuständig. Beim Einsatz von Siemens ES 64 F4 verkehren diese oftmals durchgehend bis Triest, bei 185 bzw. 186 oder auch 139 wird in München umgespannt. Die benötigten Waggons werden durch Kombiverkehr gestellt. Lokaler Partner der Lokomotion in Worms ist die Wincanton Rail GmbH (WR).

Neben den sieben wöchentlichen Umlaufen Worms – Triest verkehrt seit 13.10.2011 ein via Kombiverkehr produzierter, wöchentlicher KV-Zug des türkischen Logistikers nun auch zum Rail Port Arad im Grenzbahnhof Curtici in Rumänien. Die Traktion des mit 32 Aufliegern beladenen Zuges übernimmt die Lokomotion Gesellschaft für Schienentraktion mit Traxx-E-Loks. Diese werden bis zum ungarischen Grenzbahnhof Hegyeshalom eingesetzt, wo die Schwestergesellschaft Logistic Center Hungaria (LCH) übernimmt und den Zug bis Curtici traktioniert. Sobald eine ausreichende Anzahl an P 400-Taschenwagen bereitgestellt werden kann, ist eine Ausweitung auf drei Umläufe pro Woche geplant. Gegenüber der seit 2008 durchgeführten Variante Triest+Schiff Richtung Türkei bietet die Führung via Curtici mit anschließendem Trucking rund einen Tag weniger Beförderungszeit.

Linktipp:
© Karl Arne Richter 2011; Seite am 29.12.2011 überarbeitet